Käfige selberbauen

Warum?

Was gibt's vorher zu sagen?

Es gibt für den Käfigselberbau kein Patentrezept und auch mit Bauanleitungen ist das so eine Sache, denn jeder hat unterschiedliche Möglichkeiten und unterschiedlich viel Platz.
Es ist aber möglich eine ungefähre Vorgabe zu machen, an die sich halten kann, wer unsicher ist und nicht selber ausprobieren möchte. Und natürlich sind Material- und Werkzeugempfehlungen sehr praktisch und Tips und Trick, damit nicht jeder die gleichen Fehler machen muss. Das ist der Grund, warum diese Anleitung entstanden ist. Ich hoffe, sie hilft Euch und falls Ihr Anregungen habt oder neue Erfahrungen, die Ihr auch weitergeben möchtet, freue ich mich immer über Mails.

Nicht zuletzt sei gesagt: keine Angst vorm "selberbauen". Man braucht kein großes handwerkliches Geschick, um einen Kaninchenkäfig zu basteln, außer man erhebt einen großen ästhetischen Anspruch. Ich hatte diesen nicht, mein Ziel war eher einen sicheren Käfig zu bauen. Sowohl ausbruch- als auch verletzungssicher. Vorraussetzung für den Käfigbau ist zwar die Beherrschung einer Bohrmaschine und der Stichsäge (kann man ausleihen) - kurz an einem Probestück ausprobiert, kann aber auch der Laie für unsere Zwecke genügend damit hantieren.

Materialien und Werkzeuge

Ich empfehle (für den, der genügend Platz hat) für den Bau eines Käfigs ein Holzregal. Es muss unbehandelt sein und die Regalböden flexibel ausrichtbar. Praktisch ist ein Regal was ungefähr dem Ivar von Ikea entspricht. Eine Tiefe von 50cm ist schon zu wünschen. Mein Käfig hat auch nur eine Tiefe von 30cm, ist damit aber schon absolut grenzwertig, meine Hoppels sind Gott sei Dank nicht sehr groß. Welche Höhe man nimmt und wie viele man aneinander setzt ist vollkommen individuell.


Bei der Auswahl des Regals ist zu beachten (falls man kein Ivar nimmt), dass die Regalböden auf Höhe der Seitenteile enden, so dass später keine Lücke zwischen Rückwand und Boden entsteht, die Verletzungsgefahr in sich birgt.




Des Weiteren:

Für Rückwand und evt. die Seiten:

• Schrankwand, entweder selbst zugeschnitten, kann man im Baumarkt aber auch zuschneiden lassen. Die Schrankwand selbst ist nicht so teuer, das Zuschneiden kostenlos!

Für Türen:

• Leisten, Winkel, Draht und zum Befestigen der Türen: Haken und Ösen, Scharniere
• Um den Draht zu befestigen reichen Nägel, mein Tip ist aber ein entsprechender Tacker. Er kostet ein wenig, ist aber eine Anschaffung fürs Leben. Mit ihm lässt sich der Draht mühelos befestigen und immer wieder ausbessern.
  Das Krampen allerdings auch sehr funktionell sind und einen Tacker durchaus ersetzen. Ricarda hat ihren Käfig damit gebaut.

Allgemein:

• Natürlich funktioniert so was nicht ohne diverse Schrauben, Nägel, Bohrmaschine und evt. einer Stichsäge. Letztere braucht man dann nicht, wenn man sich alles im Baumarkt zuschneiden lässt, aber grundsätzlich gilt: besser vorrätig haben, man weiß nie, was kommt!

Weitere Tips:

• Wer Treppen machen möchte, nehme keine Leiste mit Querstreben (wie wirs von Katzentreppen kenne), sondern eine Leiste und tackere Teppich auf die Oberfläche. Das funktioniert natürlich nur bei Kaninchen, die keinen Teppich fressen. Es gibt noch andere Beläge, die man stattdessen nutzen kann.
• Man baue nach einer Vorlage, damit man schon weiß, welche Materialien man braucht und möglichst zu Zeiten, in der der Baumarkt geöffnet hat. Oft kommen einem unvorhersehbare Dinge in die Quere und wenn man dann keine gut eingeräumte Werkstatt hat, steht man dumm da.

Der Reihe nach:

Regal aufstellen:

• Nimmt man eins, muss man Löcher in die Böden sägen, um später Kaninchentreppen anzubringen.
  
  Nimmt man zwei, lege man die Böden versetzt ein, damit die Kaninchen von Boden zu Boden immer höher springen können. Böden festschrauben, falls nötig (kontrollieren, ob sie fest genug sind).


 

Rückwand annageln:

• Braucht man in der Regel nicht schrauben. Ist aber praktischer, wenn man den Käfig gut wieder auseinander nehmen können will!

 

Tür:

• Je nach Größe der Tür muss nun eine senkrechte Leiste an den Böden befestigt werden.
  
  Bis zu ihr kann ein nichtabnehmbarer Draht den Käfig schließen. An ihr müssen die Scharniere für die Tür befestigt werden können.
• aus 4 Leisten einen Rahmen machen, mit Winkeln fixieren. Draht auf den Rahmen tackern.
  
    Rahmen mit Scharnieren an Seitenteil oder senkrechter Leiste befestigen. Mit Haken am Rahmen und Öse am Seitenteil oder Leiste hat man eine leichte und billige Verriegelung.
  
  

Zuletzt noch ein paar Bilder.

Von meinem fertigen Käfig:

Rechts sieht man den Anbau des handelsüblichen Käfigs, der senkrecht zum selbstgebauten steht. Dort ist eine Zimmerecke und er passt tatsächlich unter eine Dachschräge, die sonst nicht genutzt würde.

Natürlich muss man kein Regal als Grundlage nehmen. Mit ein wenig Geschick lässt sich auch hervorragend ein komplett selbstgebastelter Käfig machen, wie Ricarda bewiesen hat. Das hat natürlich den Vorteil, dass der Käfig noch besser an die Wohnungsansprüche angepasst werden kann:
 

Ich wünsche viel Spass beim selberbauen!

Sonja N.